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Tunesien Quer durch die Sanddünen
Reisebericht von Martina Groh Reisezeitraum: Februar 2015
> Zur Reisebeschreibung
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Aufbruch in die Wüste |
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Nach dem Frühstück geht es mit einem Jeep in die Wüste. Wir fahren bis zum späten Mittag nach Douz, essen dort lecker in einem schönen Restaurant auf einer Terrasse in der Sonne. Tomatensalat, Spagetti mit Käse und frischer Orangensaft für 5 - €. Nun geht es weiter in die Wüste, so richtig. Wir fahren ein Stück der Ralleystrecke Paris – Dakar 2003 und das merkt Mann und Frau dann so richtig deutlich. Nach ca. 2 h fängt der Fahrer und Reiseleiter Ridha an zu suchen. Wir sind mit den Kamelen verabredet und die beiden Kameltreiber warten auf uns. Das Auto fährt wieder weg. Wir sind im Hotel 1000 Sterne und mehr. Noch begreife ich nicht wirklich, was ich mir hier antue, aber als das Zelt aufgebaut wird, da kann ich es mir vorstellen. In der Wüste war alles chillig und ohne Probleme. Jedenfalls schlafen wir im Nomadenzelt und während die beiden Kameltreiber und Ridha für uns kochen, richten wir uns häuslich ein. Ich begreife langsam, auf was ich mich da eingelassen habe, mache jetzt schon Abstriche an meinen Komfort. Nach dem Essen knirscht es das erste Mal richtig im Mund, da sind eben gleich die Zähne mit geputzt. Zu meinem Entsetzen machen wir nun auch noch das Essgeschirr mit Sand sauber und behalten es bis zum Schluss der Reise. Am nächsten Morgen weiß ich ganz genau, wenn ich mehr Zeit zur Vorbereitung gehabt hätte, wäre ich wahrscheinlich niemals in der Wüste gelandet. Das täte mir heute leid, sehr leid, denn es war ein wunderbares Erlebnis, unwiederbringlich, erholsam, spannend entspannend. So hat also immer alles seinen Sinn!
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Ein neuer Tag erwacht.
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Im Takt der Kamele ... |
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Frühstück und wir bekommen sogar Kaffee mit Milch. Das Fladenbrot wird frisch gebacken - Sandbrot und es gibt Olivenöl und Feigenmarmelade. Die Nomaden essen Olivenöl, ich halte mich an die Marmelade. Die Kamele werden beladen, alles wird eingepackt und es geht los. Wir laufen durch die Wüste, wer reiten will, der reitet. Sitze am Dienstag wieder zum Mittag in der Wüste. Es wird frisch gekocht. Wir haben Holz gesammelt. Es ist unglaublich. Wir sind gestern so ca. 25 km durch die Wüste gelaufen, also ich bin gelaufen und finde es herrlich, bin sehr froh, dass ich laufen kann und darf. Ich mag momentan nicht wirklich reiten. Die Wüste ist bezaubernd eine Landschaft unbeschreiblich. Jedes Stück sieht anders aus und am Ende doch gleich. Im Schatten sind es nicht mehr als 18° C. Ich muss mir sogar die Jacke überziehen.
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Die Kamele sind unsere treuen Begleiter.
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Wildnis pur! |
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Mohamed sieht im Gebüsch einen Hasen und haut mit seinem Stock kräftig zu, fängt ihn dann nur mit seinen Händen. Im ersten Moment denke ich: Oh, den können wir bestimmt streicheln. Eine Reiseteilnehmerin sagt, den lässt du aber wieder laufen, dann weiß ich aber, die Nomaden brauchen auch Fleisch zum Essen, frisches Fleisch. Ich höre ein jämmerliches Quieken, drehe mich schnell um, halte mir die Ohren zu und meine Aufgabe als Kamelführer meines eigenen Tieres wird von Mohamed übernommen. Er setzt sich an das Ende unserer Karawane und erledigt den Rest. Ich war für den Moment geschockt, weiß jedoch, es ist notwendig. Das ist Wildnis pur. Beim Zeltabbau war unter meinem Zelt ein Skorpion, Fuchsspuren, Mäusespuren, Tierspuren und ich soll unter freiem Himmel schlafen, nicht wirklich. Heute haben wir doch tatsächlich ein neugeborenes Kamelbaby gerettet, so die Aussage unseres Reiseleiters Ridha. Die Mutter war weit weg und schrie umher, das Baby allein. Wir kommen an und die Mutter läuft zu uns, wahrscheinlich erstes Mal Mutter. Und das Baby auch noch ein bisschen trottelig. Also musste geholfen werden. Unsere Kameltreiber haben mit dem Teekännchen, welches sie am Abend für ihren Extra - Tee verwenden, versucht bei der Mutter Milch abzuzapfen, was sich als etwas schwierig erwies. Diese Milch wurde dann dem Baby ums Maul geschmiert, damit es weiß, wo es hin muss. Wir alle hoffen, es hat geklappt.
Sitze nach dem Mittagessen im vielen Sand. Der Salat war wieder lecker, sogar so lecker, dass die Kamele welchen wollten. Der Wind weht schon heftig. Jedoch hören wir von den Einheimischen hier, das ist kein Wind, nur ein Windchen. Der Sand macht das Schreiben schwer. Ich musste gestern Abend Steine in der Sandwüste suchen, damit das Zelt beschwert werden konnte und nicht wegfliegt, weil noch lag ich ja nicht drinnen. Einer der Reiseteilnehmer hatte zum Glück ein kleines Steinfeld aufgetan.
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Fladenbrot wird immer frisch zubereitet.
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Abschied von der Auszeit |
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Es ist schön hier, aber so langsam geht unsere Reise zu Ende. Noch eine Nacht in der Wüste im Zelt und ein wenig freue ich mich auf die Zivilisation. Die Auszeit war herrlich, Sonne tanken, neue Menschen kennenlernen, neue Kulturen, neue Landschaften, eben eine Reise wert. Natürlich ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Der Tourismus ausbaufähig vor allem in Hinsicht auf die Nachhaltigkeit.
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Einfach nur glücklich!
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Reisebericht von Martina Groh Reisezeitraum: Februar 2015
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