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Finnland – Husky-Expedition an der russischen Grenze

Reisebericht von der Tour vom 02.02. bis 09.02.2008

Nach einem wunderschönen Abendrot sind wir mit dem Flugzeug sicher in Kajaani gelandet. Nach Enttäuschung in Helsinki, war ich doch glücklich, dass es Schnee gab. Nach weiteren 2,5 Stunden Taxifahrt, kamen wir im Dunkeln an der russischen Grenze an. Wir wurden sehr herzlich empfangen von Suvi und Jussi.
Am Sonntag, nach einer Einweisung und Tourbeschreibung, wurden uns die 33 Grönlandhuskys vorgestellt, sie haben uns mit Ihrem Gebell begrüßt. Danach übten wir mit zwei Huskys das Geschirr anzulegen. Nachmittags wurde eine Proberunde gedreht, wo wir das erste mal das Mushen ausprobieren konnten und die Kraft der Huskys spürten. Es war ein komisches Gefühl, nur hinten am Schlitten auf zwei dünnen Kufen zu stehen, aber auch sehr anstrengend. Am Anfang brauchte man sich nur ziehen zu lassen (zumindest meine Huskys die ich hatte). Auf dem See ging es gut, aber im Wald war es schon schwieriger. Das Anschieben vom Schlitten war nicht ganz einfach, aber nach einer gewissen Zeit hatte man doch das Gefühl raus. Abends wurden die ersten Erfahrungen ausgetauscht und die Sachen für die Tour gepackt.

In den nächsten Tagen ging es auf Tour von Hütte zu Hütte. In den Hütten war es sehr gemütlich und warm. Sie waren früher zum größten Teil Grenzstation für die Soldaten. Jede Unterkunft hatte eine Sauna, welche für uns am Abend vorgeheizt und bereit stand. Entweder befanden sie sich in den Hütten oder es war ein extra Gebäude. In Iknata wurde sogar ein Tipi (Zelt) für uns aufgestellt und wer wollte, konnte in ihm übernachten. Im Tipi war es sehr angenehm und gemütlich, da es mit Rentierfell und Lagerfeuer ausgestattet war. In manchen Unterkünften gab es keinen Anschluss mit Wasser und Elektrizität. Das Wasser wurde dann aus einem Brunnen geschöpft bzw. erst ein Loch in den See gebohrt und dann gepumpt. Die warmen Getränke und Mahlzeiten wurden dann am offenen Feuer oder Holzofen zubereitet. Das Essen war sehr finnisch, reichhaltig, nahrungs- und abwechslungsreich. Es hat allen sehr gut geschmeckt, was Suvi, Sari (Gehilfin von Suvi und Jussi) und Pertti (Freund von Suvi und Jussi) zubereitet haben. Besondern war es in Levävaara interessant, denn da haben wir mit der Stirnlampe Abendbrot gegessen. Unterwegs wurde einfach ein Lagerfeuer im Schnee angezündet. An diesem wurde dann Kaffee und Tee zubereitet und nebenbei am Stock noch Würstchen gegrillt.

Die Huskys hatten es nicht ganz so gut wie wir. Denn erstens schliefen sie nur draußen und zweitens bekamen sie nur eine Mahlzeit am Tag. Dafür war es ganz schön erstaunlich mit welchem Elan sie am Anfang jeder Tagesetappe gegangen sind. Insgesamt hatten wir 25 Grönland-Huskys mit auf Tour. Jeder hatte 5 an seinem Schlitten. Die Huskys konnten es kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Das Gebell von ihnen war so laut gewesen, dass wir uns kaum noch unterhalten konnten. Nachdem das Geschirr angelegt und die Huskys im Gespann waren, ging es mit großer Geschwindigkeit los. Wer sich da nicht richtig am Schlitten festgehalten hat, ist hinten runter gefallen. Nach mindestens 500 m hat man es geschafft, denn dann sind die Huskys langsamer geworden und sind in ihrem Ausdauertempo weiter gelaufen. Mit jedem Tag den wir auf dem Schlitten standen, wurde das Mushen besser und wir konnten uns auf die Natur und Landschaft konzentrieren und genießen.
Nun hörte man nur noch das Hecheln der Huskys und das Knirschen des Schnees. Wir sahen Spuren von Rentieren, Wölfen und Vielfraßen, aber ein lebendiges tier bekamen wir nicht vor die Augen. Bei den Pausen haben sich die erfahrenen Huskys hingelegt, denn sie haben die Zeit um Ausruhen genutzt. Die jungen hüpften, bellten und wollten weiter. Am Abend waren fast alle geschafft und nachem dem Abnehmen vom Geschirr legten sich alle Huskys gleich in den Schnee. Nur zur Mahlzeit sind sie allen nochmal wach geworden. Beim Anlegen und Abnehmen des Geschirres half man sich gegenseitig, genauso beim Ein- und Ausspannen der Huskys. Zum Schluss kannte man jeden einzelnen Husky persönlich mit Namen. Denn man hat rund um die Uhr, an 6 Tagen, die Huskys kennengelernt. Man hat jeden einzelnen Husky lieb gewonnen und jeder hat seine Streicheleinheiten abbekommen. Am Donnerstag wurde noch ein Schneeschuhwanderung unternommen. Die Tour ging zu einer Mühle , die mitten im Wald stand.

Nur das Wetter hätte etwas besser sein können. Es hat zwar nicht geschneit, aber es war auch nicht gerade blauer Himmel zu sehen. Die Temperatur hätte auch etwas kälter sein können. Denn mit durchschnittlich -5°C war es doch etwas warm für die Huskys, denn die mögen es um die -15°C. Die Sachen die zur Verfügung gestellt worden sind, haben vollkommen ausgereicht für die Temperaturen. Teilweise war es sogar zu warm in Overall und Stiefel.

Am Ende fiel der Abschied doch sehr schwer von Huskys, Natur und Ruhe. Denn wir haben keine einzige Person unterwegs getroffen. Nur das zeitige Aufstehen am Abreisetag war nicht so angenehm. Denn um 07:45 Uhr ging der Flug von Kajaani und das hieß um 05:00 Uhr losfahren. Dafür wurde man mit der Morgendämmerung über den Wolken belohnt, die sehr schön war.

Die Expedition war super und hat sehr viel Spaß gemacht. Es war auch die richtige Anzahl von Personen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und fühlte mich schon fast wie zu Hause. Solch eine Reise würde ich wieder einmal unternehmen. Dann aber nicht nur 8 Tage sondern 2 Wochen. Die Zeit verging irgendwie dann doch viel zu schnell. Man kann die Tour ruhig weiterempfehlen.

Hiermit möchte ich mich für Ihre freundliche und kompetente Kundenbetreuung bedanken und dafür, dass alles noch kurzfristig sehr gut geklappt hat.

Mit freundlichen Grüßen,
Drik Horn




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